Naturheilpraxis
Blutegel

Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist eine der ältesten naturheilkundlichen Verfahren. Es gibt Hinweise, dass Blutegel bereits 1500 vor Christus in Ägypten zu Heilzwecken eingesetzt wurden. In Europa wurde der therapeutische Einsatz von Blutegeln etwa 200 vor Christus erwähnt. Die Blutegeltherapie etablierte sich im Laufe der Zeit immer mehr und zählte zur Volksmedizin. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Sie zunehmend von der wissenschaftlichen Medizin verdrängt. Da Egel nur reines Wasser besiedeln, wurden sie durch die zunehmende Gewässerverschmutzung fast ausgerottet und stehen heute in Deutschland unter Artenschutz.

Erst gegen Mitte des letzten Jahrhunderts hat die Blutegeltherapie durch Erfolge in der Unfallchirurgie (z.B. bei Replantationen) wieder Einzug in die Schulmedizin gehalten. Heute findet das ausleitende Heilverfahren durch sein breites Wirksamkeitsspektrum und die gute Verträglichkeit eine steigende Akzeptanz in der medizinischen Versorgung.

Blutegel werden an der Hautstelle angesetzt, an der sie saugen sollen. Ein Blutegelbiss ist kaum schmerzhaft. Viele Patienten vergleichen es mit einem Mückenstich. Die Anzahl der Blutegel richtet sich dabei nach dem Alter des Patienten, dessen Ernährungszustand, seinem Krankheitsbild und der Größe der Egel.

Ein Blutegel saugt etwa 3 bis 10 ml Blut und fällt von selbst von der Saugstelle ab, wenn er satt ist. Das Saugen des Blutegels kann an sehr gut durchbluteten Hautstellen etwa 30 Minuten betragen, gelegentlich auch bis zu 2 Stunden. Während des Saugvorgangs scheidet der Egel etwa 20 Prozent des aufgenommenen Blutes als klare Flüssigkeit aus und behält lediglich die Inhaltsstoffe.

Weitere 30 bis 50 ml Blut werden durch die Nachblutung ausgeleitet, die bis zu 12 Stunden dauern kann. Körperliche Anstrengungen sollten am Behandlungstag deshalb vermieden werden. Je nach Ansatzstelle sind nach der Behandlung zwei bis drei Tage Schonung des Patienten ratsam.

Die Wirkung der Blutegel wird nicht in erster Linie durch den Blutverlust verursacht, den man als sanften Aderlass bezeichnen könnte, sondern durch die Wirkstoffe, die durch den Blutegelspeichel abgegeben werden.

In der heutigen Zeit werden ausschließlich Blutegel zu Therapiezwecken eingesetzt, die in speziellen Zuchtstationen kultiviert werden. Sie dürfen aus hygienischen Gründen nur einmal verwendet werden. Deshalb ist nicht bekannt und auch nicht nachgewiesen worden, dass durch Blutegel gefährliche Krankheitserreger übertragen wurden.

Für weitere Informationen zu dieser Therapie stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!